Grundlagenartikel über die Silphie

Die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) ist eine sehr vielfältige Pflanze, die als Futter- und Energiepflanze sowie als Bienenweide dienen kann.

Sie stammt aus den gemäßigten Klimazonen Nordamerikas. Aufgrund ihrer hohen Biomasseproduktion ist sie sehr gut als Energiepflanze geeignet und hat gegenüber der in unserer Gemeinde vorherschenden Mais-Monokultur entscheidende Vorteile. Die Aufgabe des Vereins wird es sein, die Landwirte unserer Gemeinde von diese Vorteilen zu überzeugen.

Nutzung als Futterpflanze

In Deutschland wird sie von einzelnen Landwirtschaftsbetrieben als Futter- und Silagepflanze angebaut. Bei Kleingärtnern ist sie durch ihren extensiven Anbau und die Langlebigkeit als Nutzpflanze beliebt. Ebenso bei Imkern, da Korbblütler für Bienen und andere Insekten interessant sind. Für Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe oder Ziegen eignet sie sich hervorragend als Grünfutter.

Nutzung als Energiepflanze

Die Durchwachsene Silphie wird als potenzielle Energiepflanze angesehen und ist vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte interessant, da sie, anders als etwa Mais, ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus den Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais vergleichbar sind. So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche. Bei Versuchen in Thüringen wurden Erträge von 18 bis 28 t Trockenmasse ab dem zweiten Standjahr erreicht.

Da die Durchwachsene Silphie in Nordamerika in mit mitteleuropäischen Klimaverhältnissen vergleichbaren Gebieten vorkommt und längere Kälteperioden schadlos übersteht, lässt sie sich auch in Europa problemlos anbauen. Dabei lässt sie sich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren regelmäßig beernten. Die Mehrjährigkeit der Silphie bietet weitere Vorteile gegenüber dem Mais. Durch die Beschattung des Bodens durch das Blattwerk werden ab dem zweiten Anbaujahr keine Herbizide benötigt. Zudem wird eine Bodenerosion weitgehend vermieden. Auch eine Düngungst ab dem zweiten Anbaujahr nicht mehr notwendig.

Allerdings sind die Kosten im ersten Pflanzjahr relativ hoch. Eine Direktsaat nach heutigem Stand der Technik wird nicht empfohlen, da die Jungpflanzen noch nicht konkurrenzstark genug gegenüber Unkräutern sind. Stattdessen wird eine Pflanzung vorkultivierter Jungpflanzen empfohlen. Auch dann ist im ersten Jahr eine Unkrautbekämpfung notwendig, da die Pflanzen zunächst nur eine Blattrosette am Boden ausbilden und weiterhin konkurrenzschwach sind. Seit 2014 ist die Zulassung für das Herbizid Stomp Aqua (Wirkstoff: Pendimethalin) auf die Durchwachsene Silphie erweitert worden. Trotzdem müssen Unkräuter in der Regel noch mit einer Maschinenhacke bekämpft werden. Die hohen Kosten im ersten Anbaujahr stellen bisher eine Barriere für den Anbau in der Praxis dar, auch wenn diese durch die geringen Kosten in den Folgejahren und die lange Nutzungsdauer ökonomisch wenig ins Gewicht fallen.Neuere Forschungen ergaben, dass eine Mischsaat mit Mais im ersten Jahr erfolgversprechend sein könnte. Demnach erbringt der Mais in diesem Jahr ca. 75 % seines Ertrages in Monokultur und kompensiert damit den Umstand, dass die Silphie im ersten Jahr nur einen sehr geringen Ertrag bringt. Damit kann im Gegensatz zu einer reinen Silphiekultur auch im ersten Jahr eine Ernte eingefahren werden kann. Ab dem zweiten Jahr wird dann nur noch die Silphie geerntet.

Nutzung als Bienenweide

Die Durchwachsene Silphie gilt zudem als gute Bienenweide. Sie blüht von Juni bis September und damit in einer Zeit, in der Honigbienen nicht mehr allzu viel Nektar finden. Die jährlichenHonigerträge können mehr als 150 kg/ha betragen.

Quelle: Die vorherigen Kapitel wurden dem entsprechenden Artikel aus Wikipedia entnommen.

 

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